
Er war immer da, auch wenn wir ihn nicht sahen.“ Die Worte aus dem Adventsgottesdienst gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Sie verfolgten mich und zwangen mich regelrecht über sie nachzudenken. Ich überlege, ob es in meinem Leben auch jemanden gab, der immer da war, den ich aber nie gesehen habe. Meine Eltern, sie waren immer für mich da, aber ich sehe sie, genauso wie meine Freunde. „Lisa, hörst du mir überhaupt zu?“, damit riss mich meine Englischlehrerin aus meinen Gedanken. (ABSATZ 1)
„Ja, Nein, Entschuldigung“, stotterte ich und versuchte herauszufinden, auf welcher Seite wir inzwischen waren. Für den Rest der Stunde gelang es mir, mich zusammenzureißen und irgendwie mitmachen. Aber schon in der nächsten Stunde machten sich meine Gedanken wieder selbstständig. Ja, meine Eltern waren eigentlich immer für mich da, manchmal sogar mehr als mir lieb war. Aber wie war das wohl für Nina, meine Freundin, deren Eltern sich schon so früh getrennt hatten, dass sie in einem Heim aufgewachsen war. (ABSATZ 2) Weiterlesen